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Stukkaturen von Joseph Schmuzer, Wessobrunn (1727-1729), in der Klosterkirche Irrsee bei Kaufbeuren, erbaut 1699 bis 1729. |
Die Stukkatorenschule von Wessobrunn
Wessobrunn ist ein kleiner Ort mit knapp 700 Einwohnern. Er liegt südlich des Ammersees, nahe von Raisting, wo in der weithin glänzenden Kuppel der Erdfunkstelle ein riesiger Parabolspiegel die durch Weltraumsatelliten vermittelten Übertragungen von Fernseh-sendungen und Nachrichten aus anderen Erdteilen aufnimmt. |
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In einer Beschreibung des Alpenvorlandes, in dem im Dreieck zwischen Dießen, Schongau und Weilheim das heutige Wessobrunn liegt, heißt es: "... dem Boden entsteigt verschleiernder Dunst, oftmals schweben seidige Luftschichten über den wenigen Wäldern und Wiesen. Man glaubt, diese dem Lyrischen und Rhythmischen zuneigende Atmosphäre auch in vielen Werken der Wessobrunner Künstler zu erkennen." Eine reizvolle Legende berichtet vom Anfang der Ortsgeschichte: "Im Jahre 753 oblag der bayerische Herzog Tassilo der Jagd auf Wildschweine im unwegsamen Rottwald zwischen Ammer und Lech. Als er eines Nachts im Zelt am Thesselsbach ruhte, erschien ihm als Traumbild eine zum Himmel führende Leiter mit auf- und niedersteigenden Engeln, in der Höhe aber St. Petrus, das Hochamt des Kirchweihtages zelebrierend. Zu dem im Schlaf am Fuß der Himmelsleiter geschauten, aus drei in Kreuzesform zusammenfließenden Quellen gebildeten Brunnen führte am Morgen den jungen Fürsten sein treuer Jagdgefährte Wezzo. Der Ort des geheimnisvollen Geschehens wurde daher Wessobrunn benannt und zur Errichtung eines Klosters bestimmt." |
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Ähnliche Legenden erzählt man sich auch von anderen Orten, urkundlich ist die Klostergründung Mitte des 8. Jahrhunderts aber belegt; im Aachener Klosterverzeichnis von 817 erscheint Wessobrunn unter jenen Reichsklöstern, die anstelle von Abgaben und Kriegshilfen Gebete für die kaiserliche Familie zu verrichten hatten. Zuerst wurde das Kloster als Fundort durch das "Wessobrunner Gebet" berühmt. Dessen Urtext stellt die älteste handschriftliche Überlieferung einer christlichen Litanei in deutscher Sprache dar. Wessobrunn war ein Benediktinerkloster, im Mittelalter vorübergehend ein Frauenkonvent. Im 13. Jahrhundert zerstört und wiederaufgebaut, wurde der romanische Klosterbau im gotischen Stil erneuert. |
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Spätere Zeitalter gaben den Baulichkeiten zusätzliches Gepräge bis 1803 das Kloster aufgelöst und 1810 das Münster abgebrochen wurde. |
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