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Viele kehrten nicht mehr in die Heimat zurück, wie z. B. Glieder der berühmten Familie Feuchtmayer, die sich in Österreich und am Bodensee niederließen. Viele gründeten auch Wessobrunner "Kolonien" und lebten in enger Gemeinschaft an den einzelnen Orten, z. B. in Landsberg, Schongau, Augsburg, München, weiter in Regensburg, Rastatt, Breslau und Berlin; noch weiter in Warschau, Petersburg und Paris. Der Stukkator Schweiger war mit seinem Vater maßgeblich mit Renovierungen in Versailles beauftragt; er heiratete in Paris und kehrte nicht mehr zurück. Viele Wessobrunner starben lungenkrank "an hektischem Fieber", da sie monatelang unter den Decken oft |
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Detail des
Deckenstucks von
Michael Wiedemann |
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fensterloser Gebäude mit Wasser und feuchtem Material arbeiteten; mancher stürzte auch vom Gerüst. |
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Stuck von Joseph Schmuzer Stukkatur spielt in Steinhausen wie in der Wies, in Weingarten wie Steingaden eine raumkünstlerisch wichtige Rolle. Da der Stuck im Dienste der Architektur stand, ergab sich in der Tradition der Wessobrunner "eine spannungsreiche, verwandtschaftliche Begegnung und Förderung zwischen Baumeistern und Stukkatoren". Ihre Werke bezeugen "einen Schulzusammenhang, eine Fortführung von Ideen, die die Rhythmisierung und Zentralisierung der barocken Kirchen anstrebten und die durch Generationen gepflegt werden", bis das reife Werk, z. B. die Wieskirche, entstand. |
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Heute lebt kein Künstler mehr in Wessobrunn. "Nachdem das 19. Jahrhundert den Barock missachtete, wurde selbst in Bayern
die unfassbare künstlerische Leistung der Wessobrunner Stukkatoren
vergessen". In überwältigender Schönheit, Formensprache und technischer
Vollendung sind uns aber ihre kostbarsten Werke erhalten geblieben. Text: Erwin Rupp
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Stuck von Johann Baptist Zimmermann |
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